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Whitsunday Islands – Segeln im Paradies

Die Whitsunday Islands sind eine traumhafte Inselgruppe Australiens – herrlich gelegen zwischen dem östlichen Festland und dem Great Barrier Reef. Am besten zu erreichen sind die Inseln von Airlie Beach aus und in diesem sehr touristischen Ort kann man auch ungefähr drölfzigmillionen Varianten von Tagesausflügen buchen. Da ich mich aber nicht auf mein Glück verlassen wollte und nicht auf einem der großen Partyboote landen wollte, entschied ich mich dazu, eine solche Tour bereits aus Deutschland zu buchen.

Nach ewiger Recherche fand ich dann auch endlich ein Boot, das meinen Ansprüchen nach dieser gewichteten Reihenfolge entsprach:

  • Starttermin und Ende müssen in meine Routenplanung passen
  • Kleine Gruppe (maximal 18 Personen)
  • 2 Nächte an Bord
  • Keine Taucher

und dann kam Debbie, die dafür sorgte, dass genau dieses Boot irreparabel zerstört wurde.

Nach einigem Hin und Her und einer Reihe von Umbuchungen seitens der Reiseagentur sowie gekonntem Umplanen der Reiseroute meinerseits, hielt ich schließlich eine Buchung für die Eureka II in Händen.

Was soll ich sagen?? Es waren perfekte zweieinhalb Tage an Bord einer Segelyacht, die tatsächlich noch an Rennen teilnimmt.

Die Crew

Kapitän Mal und Skipper Sahra waren die wundervollsten Gastgeber. Sie kümmerten sich nicht nur liebevoll um die Yacht und die Route – sondern auch um unser leibliches Wohl. Lediglich alkoholische Getränke mussten wir selbst mitbringen und dabei waren Glasbehälter verboten.

Wer wollte, konnte auch kräftig mit anpacken und zum Beispiel beim Setzen der Segel helfen. Leider waren die Mitreisenden immer schneller beim Handheben als ich. Das wollte sich niemand nehmen lassen.

Die Eureka II

Die Eureka II ist eine sehr gemütliche Segelyacht und bietet Platz für bis zu 12 Personen. Der Salon ist wirklich geräumig und selbst die Duschen an Bord waren nicht ganz so beengt, wie ich es befürchtet hatte.

Die von mir gebuchte private Kajüte war zwar sehr eng – aber sie verfügte über eine Tür. So verschonte ich meine Mitreisenden vielleicht ein ganz kleines bisschen von meinem Schnarchen.

Dass die Eureka II eine echte, aktive Rennyacht ist, stellte sie leider in den zwei Tagen nicht unter Beweis. Dies lag allerdings am Wetter. Bei nur mäßigem Wind erreichten wir aber dennoch eine Spitzengeschwindigkeit von 12 Knoten. Ich fand das ziemlich beeindruckend.

Schnorcheln rund um die Whitsunday Islands

Aufgrund des Zyklons “Debbie”, der im März 2017 rund um die Whitsundays tobte, sei es schwierig, gute Spots zum Schnorcheln zu finden, erklärte uns Mal. Korallen, Fische, fast die gesamte Unterwasserwelt wurde durch den Sturm weitestgehend zerstört oder zumindest arg in Mitleidenschaft gezogen. Das störte uns aber nicht. Das türkisfarbene Wasser lud auch so zum baden und schnorcheln ein.

Mal war es dagegen sichtlich unangenehm, dass er uns kein tolles Schnorchelerlebnis bieten konnte. Daher setzte er alles daran, am letzten Tag noch einen weiteren Spot anzusteuern, dem Debbie nicht ganz so sehr zugesetzt hatte. Dafür nahmen wir alle gern eine etwas spätere Ankunftszeit in Kauf und es sollte sich wirklich lohnen.

Whitehaven Beach – Das Highlight der Tour

Am Morgen des zweiten Tages hieß es früh aufstehen. Sehr früh. Denn Mal wollte uns so zeitig wie nur irgendwie möglich an den Whitehaven Beach bringen – und zwar bevor alle anderen Touristen da sind.

Das war auch eine wunderbare Idee, weil wir anfangs den traumhaften Strand ganz für uns allein hatten. “Leider” sind die Postkartenfotos von Whitehaven Beach nur bei Flut möglich, so dass wir etwa vier Stunden Zeit hatten, um den Strand zu genießen. Planschen, Chillen, Sonnenbaden – und das in bester Gesellschaft.

Als es dann an der Zeit war, führte Sahra uns zum Aussichtspunkt, wo wir die, gefühlten 1000, anderen Touristen trafen und uns zwangsläufig mit ihnen um ein paar Minütchen am besten Platz für DAS Foto stritten.

Whitehaven-Beach_Hill-Inlet

Whitehaven Beach

Fazit

Die Whitsundays sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Da lügt kein Reiseführer. Es handelt sich nicht um den einzigartigen Geheimtipp und es gibt tausend Varianten, dieses herrliche Fleckchen Erde zu bereisen. Von 100-Leute-Party-Boot für einen Nachmittag bis mehrere Tage Privat-Charter ist alles möglich. Mein Mittelweg “zweieinhalb Tage mit einer kleinen Gruppe” hat mir extrem gut gefallen.