Uluru (Ayers Rock) und die Anangu Stories (2/7)

In Australien ist ja bekanntlich alles groß und vor allem ist alles weit weg. Daher hatte ich im Vorfeld nach einer Tour gesucht, die nicht nur zu interessanten Punkten im Outback führt sondern auch einige Bedingungen erfüllt wie zum Beispiel Respekt gegenüber der Kultur der Anangu. Fündig wurde ich bei Wayoutback und in dieser Blog-Serie möchte ich meine Eindrücke der fünftägigen Tour durch das rote Zentrum Australiens mit euch teilen.

Die kleine Stadt Alice Springs bezeichnet sich selbst als das Tor zum roten Zentrum und dennoch hat man noch gut 500 km bis zum Uluru vor sich. Also hieß es früh aufstehen und noch etwas Schlaf im Allrad-Bus nachholen.

Gegen Mittag kamen wir am Uluru an und unser großartiger Guide Danny bat uns zu aller erst, nicht den Aufstieg zum Felsen zu unternehmen. Offiziell ist das ja noch erlaubt – aber jeder Mensch mit ein wenig gesundem Verstand und Empathie weiß, dass es gegenüber den Anangu respektlos ist, wenn man auf ihrer heiligsten Stätte herumklettert. Eigentlich hätte Danny sich die Ansprache auch sparen können, denn niemand aus unserer Gruppe hatte auch nur im entferntesten daran gedacht, diese dumme Klettertour zu unternehmen.

Viel lieber liefen wir ein Stück des “Base Walks” – ein Wanderweg rund um den Felsen –  entlang und lauschten Geschichten wie zum Beispiel der über die “Mala”. Jede Geschichte der Ureinwohner versucht, die Welt zu erklären wie sie ist.

  • Warum sehen Dinge so aus, wie sie aussehen?
  • Warum ist da ein riesiger Stein mit praktischen Höhlen mitten in der Wüste?
  • Was sind die wichtigen Dinge, die wir uns merken müssen?

Danny verstand es wunderbar, uns den Uluru mit all seinen Stories näher zu bringen und meine Frage nach der geologischen Entstehungsgeschichte beantwortete er wahrheitsgemäß mit “Today is about stories. Tomorrow you’ll get the science.”

OK. Damit konnte ich gut mit leben.

Vor allem als er uns Valerie vorstellte. Diese schüchterne und leise Anangu-Frau zeigte uns mit Hilfe einer Dolmetscherin einige der imposanten Höhlenmalereien und erklärte uns, warum der Uluru so besonders für sie und ihre Leute ist. Sie zeigte uns außerdem was es mit dem berühmten “Dot Painting” auf sich hat. Mein Kunstverständnis ist nicht all zu ausgeprägt (um es mal nett auszudrücken) – aber selbst ich verstand den tieferen Sinn der Symbole und der Farben. Schließlich durften wir uns unter Valeries Anleitung sogar selbst daran versuchen! Naja – seht in der Bildergalerie selbst. Hätte auch von einer Dreijährigen sein können und niemand sähe einen Unterschied. Aber dafür ist es richtige Kunst. So!

Das Highlight erwartete uns dann am späten Nachmittag wo wir – und ungefähr drölfzigtausend andere Touristen – bei einem Gläschen Sekt den Sonnenuntergang und das spektakuläre Farbspiel genießen durften, bevor wir den Abend in unserem gemütlichen Camp ganz in der Nähe verbrachten.

Der Sonnenaufgang am Uluru ist dagegen nicht sooooo atemberaubend, dass es sich lohnt dafür um 4:15 Uhr aufzustehen und erbärmlich zu frieren. Eigentlich wartet man nur darauf, dass die Sonne endlich am Horizont erscheint. Nicht nur weil es vielleicht ganz nett aussehen könnte, sondern vor allem weil die Temperaturen gern wieder zweistellig werden durften. Man ist halt in mitten in einer Wüste und da gilt die Regel “tagsüber brütende Hitze, Nachts gern auch mal Frost” – brrrrr! Nicht schön – aber man gewöhnt sich im Laufe der Tage daran.

Sonnenaufgang


Sonnenaufgang in der Wüste

Fazit

Der Uluru ist so bemerkenswert schön – den muss man gesehen haben. Auch wenn ihr nur für einen kurzen Ausflug Zeit habt: macht das!

Im nächsten Beitrag geht es um Kata Tjuta und eine wunderbare Wanderung in der farbenprächtigen Bergwelt.

6 thoughts on “Uluru (Ayers Rock) und die Anangu Stories (2/7)

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