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Wandern in den Kata Tjuta (The Olgas) (3/7)

In Australien ist ja bekanntlich alles groß und vor allem ist alles weit weg. Daher hatte ich im Vorfeld nach einer Tour gesucht, die nicht nur zu interessanten Punkten im Outback führt sondern auch einige Bedingungen erfüllt wie zum Beispiel Respekt gegenüber der Kultur der Anangu. Fündig wurde ich bei Wayoutback und in dieser Blog-Serie möchte ich meine Eindrücke der fünftägigen Tour durch das rote Zentrum Australiens mit euch teilen.

Das Ziel des Tages war Kata Tjuta (früher bekannt als “The Olgas”). Diese Steinformation ist zwar ganz in der Nähe des Uluru – sieht aber komplett anders aus als der Monolith. Die Bergwelt rund um das “Valley of the Winds” besticht durch die 36 “Domes”, die wie riesige Kuppeln das Bergmassiv formen.

Während einer zweistündigen Wanderung durch das “Valley of the Winds” zum Aussichtspunkt auf der anderen Seite, erzählte Danny uns – wie am Tag zuvor versprochen – viel von der Geologie des gesamten Areals.

Der Name Kata Tjuta bedeutet in der Sprache der Anangu soviel wie “viele Köpfe”. Findet ihr nicht auch, dass das viel, viel passender ist als “The Olgas”?

Obwohl die gesamte Wanderung nur etwa sieben km lang war und auch keine übermäßigen Anstiege hatte, waren die zwei Stunden extrem anstrengend. Aufgrund der trockenen Hitze muss man sehr, sehr viel Wasser mitnehmen und das natürlich auch trinken. Tatsächlich wird der Wanderweg bei Temperaturen über 36 Grad – in den Sommermonaten keine Seltenheit – zum Schutz der Touristen gesperrt.

Anschließend steuerten wir auf dem Weg Richtung Watarrka Nationalpark  einen Aussichtspunkt  an, wo wir einen großartigen Blick zurück auf Kata Tjuta werfen konnten.

Außerdem durften wir während einer kurzen Unterbrechung aus der Ferne den beeindruckenden Tafelberg Attila (früher bekannt als Mount Conner) bestaunen und auf einem weiteren Stopp zeigte Danny uns einen der riesigen Salzseen der Umgebung.

Nachdem die Gruppe fleißig Holz gesammelt hatte, erreichten wir spät am Abend “Kings Creek Station” wo wir einen Campground vorfanden, der weit weg von allem war. Die “Toilette mit Aussicht” verfügte lediglich über einen flattrigen Vorhang statt einer Tür und ja – der Sternenhimmel war unbeschreiblich schön. Selbst von der Toilette aus betrachtet.

Fazit

Die Wanderung in den Bergen von Kata Tjuta ist sehr lohnenswert, wenn auch anstrengend. Der Ausblick belohnt in jedem Fall für den vielen Schweiß.

Im nächsten Beitrag geht es um den Watarrka Nationalpark und wieder mal um eine tolle Wanderung.

Das Rote Zentrum Australiens (1/7)

Wenn man schon mal in Australien ist, sollte man sich auch diesen einen roten Stein da mitten in der Wüste anschauen. Soll ja recht beeindruckend sein…

Uluru

Nein im Ernst. Der Uluru (früher auch unter dem englischen Namen Ayers Rock bekannt) ist ein faszinierender Ort. Die Landschaft, der Monolith selbst, die vielen anderen Sehenswürdigkeiten drum herum und all die wunderbaren “Stories” der dort lebenden Aborigines – den Anangu – machen das rote Zentrum so besonders.

Da wir nicht nur den Uluru sehen wollten, hatte ich im Vorfeld nach einer Tour gesucht, die folgende Randbedingungen erfüllt.

  • Möglichst viele Sehenswürdigkeiten sollten abgedeckt werden
  • Ich will nicht allein mit dem Auto dort rumfahren
  • Viele Abenteuer in einer kleinen Gruppen
  • Die Kultur der Anangu soll respektiert und vermittelt werden.

Fündig wurde ich dann bei Wayoutback, wo ich mich für die große Fünf-Tage-Tour entschied. Untergebracht waren wir während dieser Tour fast immer in feststehenden Zelten auf mehr oder weniger gut durchdachten Campgrounds mit Sanitäranlagen, rudimentären Küchen und Lagerfeuer zum kochen. Wayoutback zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass wir immer von anderen Gruppen abgeschottete Campgrounds hatten, so dass wir meistens das Gefühl hatten, wirklich im Outback zu sein. Andere Gruppen wurden zum Beispiel in Yulara – einem riesigen Touristenzentrum am Uluru – untergebracht und mussten lärmende Backpackerhorden ertragen. Dies blieb uns netterweise erspart. In der letzten Nacht wurde es dann beim Bush Camping auch richtig abenteuerlich – aber davon später mehr.

Auf einer Outbackreise muss jeder mit anpacken. Unser hervorragender Guide Danny sagte schon am ersten Morgen “This is not a holiday. This is an experience.”

Kein Problem: Erstens schweißt gemeinsame Arbeit eine Gruppe bekanntlich zusammen und außerdem hat so ein Guide wirklich schon genug um die Ohren, und sollte mit Kleinigkeiten entlastet werden: man hilft beim Kochen, wäscht Geschirr ab (ja – und schwatzt dabei mit den anderen Damen der Gruppe), räumt im Camp auf und vor allem sammelt man Feuerholz.

Bei letzterem gibt es nur drei kleine Regeln:

  1. suche so große Stücke Holz wie möglich
  2. das Holz muss zwingend tot sein
  3. lass dich nicht von Schlangen beißen. Bitte.

In den folgenden Artikeln stelle ich euch die besuchten Sehenswürdigkeiten etwas genauer vor. Stay tuned!